In Parks oder Grünanlagen trifft man sie eher selten, in der Nähe von parkenden Autos in der Harburger Innenstadt gefühlt um so häufiger: die Mitarbeiter des Bezirklichen Ordnungsdienstes (BOD) in ihren schmucken Uniformen (blaue Hose, schwarze Lederjacke, weiße Mütze). Der Hamburger Senat plant, die Knöllchen-Truppen der Bezirke aufzulösen und deren Aufgaben neu zu verteilen.
Der BOD, Anfang 2006 aus dem Städtischen Ordnungsdienst hervorgegangen, soll eigentlich die Polizei entlasten. Er kümmert sich um Grünanlagen, Parks und Wege. Die Mitarbeiter werden bei illegaler Müllentsorgung, Vandalismus oder Verschmutzungen aktiv.
Sie kontrollieren, ob auf Veranstaltungen die Auflagen der Verwaltung eingehalten werden, sie kümmern sich um frei laufende Hunde und setzen auch das Taubenfütterungsverbot durch. Außerdem gehört die Überwachung des ruhenden Verkehrs (also parkenden Autos) zu den BOD-Aufgaben.
Mit diesem bunten Aufgabenpaket beschäftigen sich im Bezirk Harburg acht BOD-Mitarbeiter. Eigentlich sollten es 17 sein, doch dafür fehlt seit Jahren das Geld. Von April bis Oktober arbeitet der BOD Harburg in drei Schichten: Frühdienst 7.45 bis 16 Uhr, Tagesdienst 10.45 bis 19 Uhr, Spätdienst 12.45 bis 21 Uhr (im Sommer bis 23 Uhr), von November bis März nur von 7.45 bis 19 Uhr. „Wochenenden werden nach Auftragslage abgedeckt“, erklärt Bezirksamtssprecherin Bettina Maak.
Zwischen 10 und 15 Prozent ihrer Arbeitszeit sitzen die BOD-Mitarbeiter im Büro und erledigen Papierkram. Nur ein Fünftel der Arbeitszeit entfällt nach Angaben der Verwaltung auf die „Überwachung des ruhenden Verkehrs“.
Ein Blick in die Statistik zeigt, wo der Arbeitsschwerpunkt des Ordnungsdienstes tatsächlich liegt: Im Jahr 2012 verteilte der BOD Harburg 14.497 Knöllchen. In 13.750 Fällen ging es dabei um Verkehrsordnungswidrigkeiten.
Das sind fast 95 Prozent! Für 2011 ergibt sich eine ähnliche Quote: 18.506 Anzeigen, davon 17.681 für Falschparker.
Was soll sich ändern?
Der BOD wird...
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