Die Entscheidung naht und die Empörung nimmt zu. Am 12. Dezember urteilt das Verwaltungsgericht darüber, ob die Baugenehmigung für das DRK-Hospiz im Blättnerring rechtmäßig ist oder nicht. Ein Anwohner-Ehepaar hatte Klage eingereicht. „Ich finde so ein Verhalten zum Kotzen“, ärgert sich Hans-Jürgen Laak (73) stellvertretend für viele Harburger, „das ist eine sehr gute Einrichtung. Da kann man doch nichts gegen haben.“ Auch der frisch gewählte Harburger Bundestagsabgeordnete Metin Hakverdi (SPD) unterstützt das Hospiz: „Die Eröffnung dieser Einrichtung empfinde ich als große Bereicherung für die gesamte Region.“
Das DRK-Hospiz in Langenbek bietet zwölf schwerstkranken Gästen Platz. Ihnen soll ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt ermöglicht werden. Der Aufenthalt im Hospiz ist für die Gäste kostenlos. Etwa zehn Prozent der laufenden Kosten, rund 250.000 Euro jährlich, muss das Harburger Rote Kreuz selbst aufbringen. Die weiteren 90 Prozent übernehmen die Kranken- und Pflegekassen.
Das Problem: Ein Ehepaar, dessen Grundstück direkt ans Hospiz grenzt, hat vor dem Verwaltungsgericht gegen den Bau geklagt. „Das Bauvorhaben widerspricht nach unserer Auffassung den Festsetzungen des geltenden Bebauungsplanes und der Beschränkung auf ein Geschoss und steht nicht im Einklang mit dem Gebietscha-rakter. Diese Bedenken haben wir im Übrigen schon vor einem Jahr dem Bezirksamt gegenüber geäußert. Dem Widerspruch wurde aber nicht abgeholfen“, kommentierte Rolf Dieter Klooß, der Anwalt der Kläger, auf Anfrage.
Am 11. Dezember findet am Blättnerring die feierliche Eröffnung statt. Einen Tag später verkündet das Verwaltungsgericht – vor Ort in Harburg – sein Urteil. Für Harburgs DRK-Kreisgeschäftsführer Harald Krüger ist klar: „Das Hospiz für Hamburgs Süden wird am 16. Dezember auf jeden Fall seine Arbeit aufnehmen.“ Dann werden bereits die ersten Gäste erwartet.
↧