von Angela Dietz, Wilhelmsburg
Ab kommendem Schuljahr 2014/15 startet in Wilhelmsburg eine ganz besondere Schulkooperation. Die Ganztagsschule Fährstraße (GTSFS) arbeitet mit dem Verein für Interkulturelle Waldorfpädagogik zusammen. Ab Jahrgang 1 leiten dann die Lehrer der GTSFS gemeinsam mit den Waldorf-Lehrern, die staatlich ausgebildet sind und zusätzlich eine Waldorflehrerausbildung haben, die Klassen.
Schon seit einem Jahr arbeiten das Kollegium der Ganztagsschule und die Waldorfpädagogen am Konzept. Ursprünglich wollten die Waldorfpädagogen eine eigene, private Schule nach den Ursprungsideen des Anthroposophen Rudolf Steiner gründen. „Wir waren zunächst überrascht, als die Behörde mit der Kooperationsidee auf uns zukam“, berichtet Christiane Leiste vom Verein. Jetzt unterzeichneten die Schulbehörde und der Waldorf-Verein einen Vertrag über den auf acht Jahre angelegten Schulversuch.
„Damit möchten wir ein attraktives Bildungsangebot für alle Kinder in Wilhelmsburg entwickeln“, sagte Schulsenator Ties Rabe, „egal ob die Kinder mit Migrationshintergrund, mit Startschwierigkeiten aufgrund von Lernrückständen oder mit besten Leis-tungsvoraussetzungen in diese Schule kommen.“
In dem großangelegten Schulversuch werden waldorfpädagogische Elemente in den pädagogischen Alltag integriert. Basis bleibt der staatliche Bildungsplan. Schultag und -jahr sind ab nächsten Sommer anders unterteilt. Themen werden länger und vertiefend behandelt. In jeweils drei bis vier Wochen umfassenden Blöcken werden Fächer wie Deutsch, Mathematik und Sachunterricht erteilt. Der Unterricht ist viel stärker projekt- und handlungsorientiert. Handwerklich-künstlerische und musische Fächer spielen in der Waldorfpädagogik eine große Rolle. Leistungs- und Notendruck sind reduziert.
Gegen die Zusammenarbeit der privaten, anthroposophischen Schulinitiative und einer staatlichen Schule wettert Walter Scheuerl von der Initiative „Wir wollen lernen“. Seine Kritik: Die Waldorfpädagogik sei in...
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