Die Demonstration vom vergangenen Sonnabend zeichnete sich durch die schwersten Krawalle aus, die die Stadt seit Jahren gesehen hat. Die Politik reagierte mit scharfer Verurteilung der Ausschreitungen von gewaltbereiten Demonstranten, während die Initiativen, die zu den Demos aufgerufen hatten, der Stadt und der Polizei vorwerfen, das Recht auf Demonstration beschnitten zu haben und so mit für das Aufflammen der Gewalt verantwortlich zu sein.
Fakt ist, dass mehr als 7.000 Menschen am vergangenen Sonnabend an einer Demonstration teilnahmen, zu der drei verschiedene Gruppierungen aufgerufen hatten: der Kreis um die Rote Flora, die Demonstranten, die regelmäßig für die Lampedusa-Flüchtlinge auf die Straße gehen und die, die sich dem Protest rund um die geräumten Esso-Häuser angeschlossen haben. Fakt ist auch, dass diese Demonstration in schlimmen Straßenschlachten mündete, die gewaltsamer waren als alles, was die Stadt in den vergangenen Jahren erlebt hat.
Die Polizei berichtete von rund 4.700 gewaltbereiten, zum Teil aus dem Ausland angereisten Linksradikalen, die die Beamten brutal attackierten, unter anderem mit Pflastersteinen bewarfen. Die Polizei hatte mehr als 3.000 Beamte, auch aus südlichen Bundesländern, in der Schanze, Altona und St. Pauli zusammengezogen, ging mit Wasserwerfern und Schlagstock-Einsatz vor. Es kam zu massiven Straßenkämpfen in der Schanze und in St. Pauli. 120 Beamte wurden verletzt, 19 mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Auf der Seite der Demonstranten sollen um die 500 Personen verletzt worden sein, 20 davon schwer. Es gab rund 60 Rettungseinsätze der Feuerwehr für Verletzte aus beiden Lagern.
Während Vertreter der Initiativen, die zur Demonstration aufgerufen hatten, der Polizei vorwerfen, die Situation gezielt eskaliert zu haben, ist die Mehrheit der Hamburger Politik entsetzt vom Ausmaß der Gewalt, die die Demonstranten an den Tag legten.
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