- Blankenese - Ende Juli wird es fertig sein: das neue Holzhaus im Grotiusweg gegenüber der Hausnummer 36. In den Neubau wird aber niemand einziehen. Es wird an die letzten jüdischen Bewohner des damaligen Steubenweg 36 erinnern, die am 19. Juli 1942 deportiert wurden. Das Mahnmal hat der „Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese“ in Auftrag gegeben.
Der Bildhauer und Architekt Volker Lang hat im April mit dem Bau des Holzhauses begonnen. Und so sieht es aus: Der sechseckige Pavillon aus Lärchenholz steht auf einer ebenfalls sechseckigen Fundamentplatte, die mit Blaustein verkleidet ist. Das Dach ist aus Zinkblech. Jeweils drei der Hausseiten sind geöffnet. „Es symbolisiert ein Haus, das seinen Bewohnern keinen Schutz bieten konnte“, erklärt Friedemann Hellwig vom „Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese“. „Nach unserer Kenntnis kamen durch die nationalsozialistische Verfolgung 17 Menschen aus dem so genannten Judenhaus ums Leben, ferner 26 jüdische oder als Juden verfolgte Menschen aus Blankenese sowie drei weitere Blankeneser“, erläutert der Vorsitzende des Geschichtsvereins.
Die drei anderen Hauswänder bilden Lärchenbohlen. „In 17 Bohlen sollen die Namen der damals noch im Hause Lebenden eingefräst werden, eine wird den Namen und das Motto des Denkmals tragen“, so Friedemann Hellwig.
Möglich wurde das Gedenkhaus, weil die jetzigen Bewohner der Grotiusstraße 36 dafür 50.000 Euro stifteten. Die Stadt Hamburg stellt den Rasen gegenüber des Wohnhauses
kostenfrei als Standort für das Mahnmal zur Verfügung.
Die Bohlen und das Einfräsen der Namen werden 10.000 Euro kosten. Die Bezirksversammlung gibt 4.000 Euro dazu. Die noch fehlenden 6.000 Euro kann der Geschichtsverein nicht allein aus eigenen Mitteln aufbringen und bittet deshalb um Spenden.
Am Sonntag, 21. Juli, wird um 10 Uhr in einem Gottesdienst in der Blankeneser Kirche, Mühlenberger Weg 64, der Opfer gedacht. Um 12 Uhr schließt sich die Gedenkfeier vor...
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