Das ging ja gut los: Etwa ein Dutzend Bäume wurden vorige Woche am Weidenstieg umgelegt, erste empörte Anrufe in der Wochenblatt-Redaktion. Vor Ort erklärten Projektleiter Thies-Uwe Kollenkarn und Projektingenieur Jan-Gerd Meyer, warum das passiert. Am südlichen Zipfel des Weidenstiegs, zwischen Bismarckstraße und Christuskirche, entstehen demnächst zwei große Baugruben mitten auf der Straße. Etwa zwei Jahre bleiben die Löcher da, damit Hamburg Wasser neue Siele bauen kann. Die Großbaustelle ist Endstation für einen Bohrer, der zwischen St. Pauli und Eimsbüttel einen neuen Tunnel für das Schietwasser gräbt.
Ziel des Ganzen: Eimsbüttels Abwasser soll vernünftig ablaufen. Dafür wird ein Zusatzrohr gebraucht. Und so soll verhindert werden, dass bei heftigem Regen vom randvollen alten Siel Schmutzwasser in den Isebekkanal schwappt. „Derzeit gibt es nämlich noch einen Überlauf, der wird aber geschlossen“, so Meyer.
Los geht es Mitte Februar mit der größten rechteckigen Baugrube zwischen Bismarckstraße und Wendehammer: Etwa 38 Meter lang, sechs Meter breit, 8,80 Meter tief soll diese werden. Etwa 2.000 Kubikmeter Erde müssen da weggekarrt werden – das sind schätzungsweise 110 Lasterfuhren!
Zuerst wird es ziemlich laut: Ein großer Schneckenbohrer frisst sich metertief in den Boden, um darin Stahlrohre zu versenken. Mit Beton werden die Röhren verfüllt, die Grube muss wasserdicht werden! Schließlich beginnt in etwa zwei bis drei Metern der Grundwasserspiegel. In der nördlichen Grube werden die vorhandenen Siele komplett erneuert.
Grube zwei – eine runde – wird ab Mitte April vor der Chris-
tuskirche ausgehoben. Durchmesser: zehn Meter, Tiefe: 14,50 Meter. Rund 1.150 Kubikmeter Erde müssen raus – etwa 60
Laster voll! In diesem Schacht soll voraussichtlich im August 2015 der Bohrer ankommen, der sich an der Altonaer Straße auf den Weg gemacht haben wird. Komplett fertig sein sollen die Siele im Mai 2016. Aber: Das sind alles grobe Planungen. Kann immer mal was...
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