Stefan (22) aus Lurup hat „ganz viele Kontakte“ zu Gleichaltrigen aus Tansania. Den Hintergrund bildet die inzwischen zehnjährige Partnerschaft zwischen Lurup und dem tansanischen Ludilu. Drei Treffen hat es inzwischen gegeben, 2010 und 2013 kamen die afrikanischen Jugendlichen nach Deutschland, 2011 waren junge Luruper in Ludilu vor Ort. Am morgigen Donnerstag, 6. Februar, werden die Luruper Stefan und Tjark im Alten Kirchsaal, Flurstraße 1, ab 19 Uhr in einem Vortrag mit Fotoshow von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen aus den Begegnungen mit den Tansaniern berichten.
Zum Glück gibt es Facebook und E-Mail. Darüber sind kontinuierliche Kontakte zwischen Lurup und Ludilu möglich. „Obwohl“, so Stefan, „das von der Seite der Tansanier aus sehr viel schwieriger ist als bei uns“. Die Technik sei auf einem Stand „wie bei uns vor zehn Jahren“, das Internet unzuverlässig und die Partner aus Afrika könnten sich nur melden, wenn sie „mit Glück“ an einem öffentlichen PC oder in einem Internet-Café säßen. Vor allem zu zweien, Ireen und Vasco, sei der Kontakt über all die Jahre seit dem ersten Besuch in 2010 bestehen geblieben.
Doch die große Erkenntnis, die Stefan aus den Begegnungen mitgenommen hat: „Egal, woher man kommt, egal, wie man aussieht oder welche Sprache man spricht – miteinander zu kommunizieren ist immer möglich. Natürlich haben wir unser Schulenglisch, aber es geht auch mit Händen und Füßen, und zur Not werden eben Bilder gemalt von dem, was man sagen will.“
Das sagt einer, der zu Beginn skeptisch war, ob es gelingen würde, miteinander zurechtzukommen. Heute ist er überzeugt: Urteile im Vorwege zu fällen, eine „typische Meinung“ zu haben, „das ist nicht meins.“
In vielen Gesprächen haben die Jugendlichen Informationen über den Alltag in Tansania und in Deutschland ausgetauscht. „Da bekommt man einen ganz neuen Blick auf das eigene Leben“, erzählt Stefan „ unter anderem darauf, wie verschwenderisch wir hier sind – wenn man nur überlegt, wie wir mit...
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