Die Debatte um die Wiederaufnahme einer Fährverbindung stand bei der jüngsten Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft auf der Tagesordnung. Das Parlament beschloss auf Antrag der SPD einen Prüfauftrag an den Senat: Dieser soll berichten, unter welchen Voraussetzungen private oder städtische Anbieter über das heute bestehende Angebot der HADAG hinaus außerhalb des HVV-Angebotes regelmäßige Fährverbindungen zum Beispiel von/ nach Blankenese – Cranz beziehungsweise in Richtung Lühe – Schulau – Stade anbieten können. Ferner soll er prüfen, ob es von der Privatwirtschaft hierzu eine Nachfrage gibt.
Anne Krischok, SPD-Bürgerschaftsabgeordnete für den Hamburger Westen, begrüßt das Engagement in Blankenese zur Wiederaufnahme der 2005 unter damaliger CDU-Alleinregierung verfügten ersatzlosen Linienstreichung. Sie betont aber auch: „Wir hören viel über die Nachfrage vor Ort. Bevor wir mit Steuermitteln einen Linienverkehr in Gang setzen, möchten wir von den Behörden und privaten Fährbetreibern konkret wissen, wer hier welche Angebote verwirklichen kann – und was dies genau die Stadt kostet.“
Ihr SPD-Fraktions- und Wahlkreiskollege Frank Schmitt ergänzt: „Über Jahre hinweg war der Fährverkehr vor allem durch den Berufsverkehr geprägt. Gerade beim Berufsverkehr hat die Nutzung des Fährverkehrs abgenommen. Stattdessen steigen die Zahlen bei Touristen und Privatnutzern. Hierauf hat auch jüngst der Rechnungshof in seinem aktuellen Bericht hingewiesen. Bei der staatlichen Bezuschussung im ÖPNV müssen wir streng darauf achten, dass wir nur da Geld einsetzen, wo dies nötig ist – und ob es nicht dringendere Verkehrsprojekte gibt wie der Ausbau von Buslinien“.
Beide SPD-Abgeordneten erinnern zudem daran, dass in der Vergangenheit entsprechende Angebote wie der Elbe-City-Jet sowie die Fähre zwischen Teufelsbrück und Blankenese mangels Nachfrage wieder eingestellt werden mussten. Fakt ist zudem, dass der Kostendeckungsgrad im Fährverkehr deutlich niedriger als bei anderen...
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