Onno ist trottelig. Er kriegt kaum etwas auf die Reihe im Arbeitsleben, kann aber ungeheuer gut mit Menschen. Und er ist ein Ass im Tischtennis. Mit seiner Romanfigur Onno Viets hat der Autor Frank Schulz einen sympathischen Charakter geschaffen, der sich durch Pleiten, Eheprobleme und Hartz IV nicht entmutigen lässt. Nun arbeitet der Autor, der viele Jahre in Eimsbüttel lebte, an einer Fortsetzung des Erfolgsromans „Onno Viets und der Irre vom Kiez“.
„Im neuen Band arbeitet Onno als ,Leibwächter’ für einen abgewrackten, doch kürzlich zufällig zu Geld gekommenen Künstler der hamburgischen analogen Boheme. Donald Maria Jochemsen ist ehemaliger Stammkunde der Kneipe „Plemplem“, die Onno von 1978 bis 1983 in Eimsbüttel führte. 2013 gehen die beiden eine Woche auf Kreuzfahrt im westlichen Mittelmeer, die für alle Beteiligten unangenehme Folgen haben wird“, verrät Schulz. Auf die neuen Abenteuer müssen die Fans noch warten: Onno II wird erst in etwa einem Jahr erscheinen.
Schulz’ Bücher sind Hamburg-Romane der etwas anderen Art. In „Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien“ führt Ich-Erzähler Bodo Morten ein Doppelleben zwischen Eimsbüttel und dem Süderelberaum, wo er als Redakteur eines Anzeigenblatts mit der 18-jährigen Floristin Bärbel anbändelt. Bärbel hat einen leichten Sprachfehler, ist recht durchgeknallt und verdreht Morten den Kopf. Zwischen wilden Kneipennächten und abenteuerlichem Sex hangelt sich der Protagonist von Kündigung zu Neuanstellung. Schulz arbeitete selbst bei einem Anzeigenblatt, vieles in dem Buch ist aber erfunden: „Es mag enttäuschend sein, aber ich selber habe kein Doppelleben geführt und kann hier nicht mit deftigen Details aufwarten.“
Die Abenteuer von Bodo Morten und Onno Viets sind herrlicher Klamauk mit schrägen Cha-rakteren, grandios geschrieben. Dem Autor liegt aber mehr am Herzen: „Ich will Ungerechtigkeiten greifbar machen. Onno zum Beispiel ist trotz seiner Trotteligkeit nicht das totale Opfer, er hat ein gehöriges Maß an...
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