Lärmend werden LKW beladen, Staubwolken ziehen umher, im Hintergrund ein Ensemble aus mehreren Baggern, Treckern und Schaufelladern. Begleitet vom eintönigen Gebrumme der Siebanlage und des Stromgenerators. Gelegentlich mischt sich noch ein lautes Quietschen vorbeifahrender Züge in das Getöse. Mein Schallmessgerät zeigt ein Maximalwert von 106dBA als ca. 30 Meter entfernt ein LKW mit Steinen beladen wird. Neuer Rekord, die erste Ladung ist immer die lauteste. Das Aufladen findet direkt neben dem Fußweg statt. Ein Abrissbagger bringt sich in Stellung, jetzt muss das alte Zollamt Altona gegenüber dran glauben. Ich kann grade noch die Videokamera aufbauen, da geht es auch schon los. Zuerst werden die Fenster beseitigt. Als die erste Mauer durchbrochen wird und Ziegel Richtung Gehweg fliegen, weichen Fußgänger auf die Fahrbahn aus. Der Bagger zerschlägt den Beton mit der Schaufel, Mauern stürzen um, ein Beben geht durch unser Haus. Ich mache mir Sorgen wegen der Gasleitung, die Häuser hier sind alle über 100 Jahre alt. Wo ist die Grenze des Belastbaren?
An das Amt für Bauordnung hatte ich schon eine E-Mail geschickt und einige „Sorgen der Anlieger“ mitgeteilt. Als Antwort wurde mir geschrieben dass vor Ort keine Beeinträchtigungen bezüglich Lärm und Staub festzustellen war. Die Schadstoffproblematik wurde an das Umweltamt der BSU weitergeleitet und im Moment werden dort keine Arbeiten mit schadstoffbelasten Böden vorgenommen. „Dass zur Zeit der Kontrolle die Arbeiter grade Pause machen kann nicht ausgeschlossen werden.“ Bekam ich sinngemäß in einer zweiten Antwort-E-Mail zu wissen, nachdem ich auf die Mittagspause Bezug nahm. Ich hatte mit einem Kollegen zufällig die „Kontrolle“ beobachtet. Sie fand in der Mittagspause statt. Die Baustelle war Menschenleer und alle Maschinen standen still.
Jetzt fallen Ziegelsteine direkt auf den Fußweg, auch Glassplitter fliegen umher (siehe Video „Abrissarbeiten“ weiter unten). Eine Frau mit Kinderwagen und andere Passanten...
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