In der letzten Woche wusste das Hamburger Abendblatt zu berichten, dass das Kneipensterben in den letzten 10 Jahren dramatische Formen angenommen hat. Die Zahl der sogenannten Schankwirtschaften halbierte sich in diesem Zeitraum um die Hälfte auf knapp 800 Betriebe. Erklärungen für diese Entwicklung gibt es viele, doch einige Gründe sind besonders gravierend. Das Rauchverbot in Kneipen, die größer als 75 qm sind, hat diese Betriebe besonders hart getroffen, weil die Qualmerei hier einfach dazu gehört. Es führt aber auch kein Weg daran vorbei, dass aufgrund der Preisentwicklung beim Bier, das der Wirt immer teuerer einkaufen muss, bei vielen Gäste die Schmergrenze erreicht wurde.
Letztlich hat sich aber auch das Konsumverhalten geändert, weil sich neue Gastronomieformen entwicklelt haben, die die einstige Schankwirtschaft neu interpretieren. Hierzu gehören z. B. die kleinen Hausbrauereien, die wie Pilze aus dem Boden schießen und dem Gast eine Art Erlebnisgastronomie bieten. Dass es aber auch noch traditionell geht, beweist z. B. die "Glocke" in der Isestraße, wo sich inzwischen Jung und Alt trifft, der Intellektuelle und der Handwerker, Schauspieler oder die es gerne sein würden. Es wäre spannend zu erfahren, ob es solche Kleinode auch in diesem Stadtteil gibt. Hinweise nimmt der Autor gerne entgegen, weil der Erhalt der Eckkneipe nur möglich ist, wenn sie möglichst intensiv frequentiert werden und dazu könnte ich dann einen Beitrag leisten.
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