Christopher von Savigny, Eimsbüttel – Der Streit um die Eimsbütteler Hinterhofgärten zwischen Clasing-, Sellius- und Schwenckestraße ist offenbar beigelegt. Mieter waren gerichtlich dagegen vorgegangen, dass ihr ehemals begrünter Hinterhof mit Kies aufgeschüttet wird. Nun haben die Parteien einen Vergleich geschlossen. „Wir gehen davon aus, dass die Gärten im Innenhof bleiben, aber um einen vermutlich drei Meter breiten Kiesweg beschnitten werden, der in der Mitte des Hofes angelegt werden soll“, sagt Tanja Gwiasda stellvertretend für die Mietergemeinschaft. Der Hausverwalter, die Treuhandgesellschaft Mentor, hat diese Abmachung gegenüber dem Wochenblatt bestätigt.
Das Roden der Gärten hatte für reichlich Wirbel im Stadtteil gesorgt: Teils seit über 30 Jahren hatten die Erdgeschossbewohner ihr kleines Fleckchen Grün gehegt und gepflegt, ohne dafür Unterstützung vom Vermieter zu erhalten. Im Zuge einer Sanierung der Häuserrückfronten wurde Ende 2013 – quasi über Nacht – ein Großteil der Gärten zerstört. Jetzt haben die Bewohner ihre Flächen zwar zurück, doch es liegt noch viel Arbeit vor ihnen: „Wir planen, die zerstörten Gärten innerhalb der nächsten Monate gemeinschaftlich wieder herzurichten“, kündigt Gwiasda an.
Über das Nutzungsrecht des Hinterhofs war man sich lange nicht einig, da dies nicht offiziell in den Mietverträgen der Bewohner vermerkt ist. Nach Angabe des Vereins „Mieter helfen Mietern“ gilt in diesem Fall eine Art „Gewohnheitsrecht“. „Wenn man ein Einfamilienhaus mietet, wird der Garten oft nicht extra erwähnt“, sagt Geschäftsführerin Sylvia Sonnemann.
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