Von Reinhard Schwarz. Eigentlich sollte er groß genug sein für alle: der Klövensteen. Der unter Landschaftsschutz stehende Wald ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wanderer, Jogger, Radler und Reiter, aber auch Autofahrer sind auf den Straßen und Wegen in Rissen und Sülldorf und Teilen Schleswig-Holsteins unterwegs. Das führt schon mal zu Konflikten zwischen den Gruppen. Die Interessengemeinschaft (IG) der Klövensteenreiter e.V. vertritt die Belange derjenigen, die hoch zu Ross unterwegs sind. Der IG gehören circa 130 Reiter mit etwa 1.000 Pferden an.
Zu unschönen Situationen komme es, wenn etwa Fußgänger unerwartet auf Reiter treffen, schildert Liane Raben, Vorsitzende der Interessengemeinschaft: „Die Fußgänger erschrecken sich, die Pferde aber auch.“ Manche Hunde wiederum beißen Pferde in die Beine, vermutlich aus Angst, weil ihnen die großen Reittiere nicht geheuer sind.
Auch zwischen Radlern und Reitern komme es häufiger zu unangenehmen Begegnungen, berichtet Raben: „Die Pferde erschrecken oft, wenn sich Radfahrer von hinten nähern.“ Ihr Tipp: „Einmal vorher klingeln und weiträumig umfahren.“ Seltsamerweise haben Pferde wenig Probleme mit dem Autoverkehr, scheuen aber schon mal bei sich nähernden Traktoren
Zwar gibt es Reitwege, doch die sind nicht allein den Reitern vorbehalten, räumt Liane Raben mit einem Missverständnis auf: „Rechtlich sieht es so aus, dass alle Verkehrsteilnehmer die Reitwege nutzen dürfen, während die Reiter diese Pfade benutzen müssen.“ Allerdings dürfen die Pferdefreunde auch auf den Asphaltstraßen unterwegs sein.
Dauerthema Reitwege: Weil diese trocken bleiben müssen, damit sich die Hufe der Pferde nicht entzünden, stellt sich die Frage, was nach starken Regengüssen geschehen soll. Die Reiter, so Raben, würden die Reitwege gerne mit eigenen Mitteln trockenhalten, doch sie dürfen es aus rechtlichen Gründen nicht. Daher stehen immer wieder Verhandlungen mit der Forstverwaltung auf dem Programm.
Weitere Infos: www. kloevensteenreiter.de
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