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Kein Raum für Ideen in Harburg?

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tatt einer rauschender Eröffnungsparty im neuen weltRAUM-Domizil feierten die Vereinsmitglieder eben auf der Straße. 	Foto: sl Von Sabine Langner. Sie wollen einen Raum schaffen, der für die ganze Welt offen ist. Folgerichtig nennt sich der Verein weltRAUM. Sie, das sind rund 15 Menschen zwischen 19 und 65 Jahren. In den Anfängen vor gut zwei Jahren residierte der Verein in einem 30 Quadratmeter kleinen Laden in der Heimfelder Nobleestraße. Dort traf man sich zu politischen Diskusionen, Vorträgen und Filmabenden. „Aber der Raum war sehr schnell viel zu klein“, sagt Vereinsmitglied Florian Muhl. Anfang diesen Jahres mietete sich weltRAUM e.V. daher in der ehemaligen Sauerkrautfabrik am Kleinen Schippsee 22 ein. Monatelang wurde das bis dahin leer stehende Gebäude 150 Quadratmeter große Gebäude renoviert. So leicht ist es in Harburg allerdings nicht, sich Freiräume zu schaffen: Wenige Stunden vor der geplanten Eröffnung wurde die Feier von der Polizei verboten. Offenbar hatte der Verein keinen Nutzungsänderungsantrag beim Harburger Bauamt gestellt, dessen Bauprüfabteilung sich die Räume anschaute, als man dort von der geplanten Eröffnung im Internet erfuhr. Die Behörde hat „die ungenehmigte Nutzung und die ungenehmigten Umbauarbeiten stillgelegt“, so Bettina Maack Pressesprecherin des Bezirksamtes. Ein Kriterium sei gewesen, dass die Rettungswege vor Ort nicht ersichtlich gewesen seien. Maack weiter: „Dieser Sicherheitsmangel war die Hauptursache der Nutzungsuntersagung." Die Vereinsmitglieder sahen in dieser Einmischung der Obrigkeit „ein Zeichen, dass das System uns nicht will“. Bremsen ließen sie sich von dem Verbot nicht. Die rund 50 Gäste schleppten kurzerhand die Möbel aus dem Haus auf den Bürgersteig. Eine Musikanlage fand Platz im Eingangsbereich des gegenüber liegenden Gesundheitszentrums. Eine flammende Rede einer 19-jährigen Biologiestudentin, die ihren Namen keinesfalls in der Zeitung lesen will, eröffnete schließlich die Feier. „Wir wollen gegen Faschismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie, die Flüchtlingspolitik der Stadt, fehlenden bezahlbaren...

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