Ich wünsche mir mehr Rücksicht von den Autofahrern!“ Lukas ist 13, kommt aus Iserbrook und besucht das Marion Dönhoff Gymnasium in Blankenese. Er fährt oft mit dem Rad zur Schule. Das ist nicht ganz ungefährlich, denn zu seinem Schulweg zählt der Sülldorfer Kirchenweg, der von Autofahrern gern als schnelle Verbindung zwischen Blankenese und der B 431 genutzt wird. Lukas war einer von rund 75 Kindern und Jugendlichen, die am 2. Blankeneser Schülerkongress im Gemeindesaal der Kirche am Markt teilnahmen. Das Thema: „Fahrradverkehr in Blankenese“. Veranstalter war das Zukunftsforum Blankenese 2022.
Rücksichtslos und zu schnell: Kinder und Jugendliche stellen Autofahrern kein gutes Zeugnis aus. Schon vor Kongressbeginn hatten die Mädchen und Jungen an ihren Schulen einen Fragebogen ausgefüllt, auf dem sie die gefährlichsten Stellen benennen sollten.
Lara (15) vom Marion Dönhoff Gymnasium muss nicht lange überlegen: „Für mich ist das die Kreuzung Sülldorfer Kirchenweg / Wulfsdal: Da ist die Sicht sehr schlecht, und die Autofahrer sind zu schnell.“ Henri (13) vom Gymnasium Blankenese sieht im Bereich der Avenariusstraße ein Problem: „Dort ist eine Dauerbaustelle, da kommen die Autos aus der Mörikestraße, der Hasenhöhe und der Simrockstraße. Das ist alles sehr unübersichtlich.“ Mitschülerin Mira (12) würde an dieser Stelle am liebsten einen Kreisverkehr einrichten.
Die Vorschläge und Ideen der Schüler wurden einem Kreis von Experten aus Vertretern der Kommunalpolitik, der Verkehrspolizei und es Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, während der Schlussveranstaltung vorgetragen. „Ich bin beeindruckt, mit welchem Engagement die Schüler die Situation analysiert haben. Es ist jetzt unsere Aufgabe, die Ideen mitzunehmen“, kommentierte SPD-Verkehrsexperte Henrik Strate. Doch inwieweit der Idealismus der Schüler honoriert wird, bleibt abzuwarten. Denn beispielsweise am Sülldorfer Kirchenweg verweigern die Verkehrsbehörden beharrlich die Einrichtung einer größeren Tempo-30-Zone.
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