Von Karin Istel. Janine Grabbert öffnet das Gartentörchen, um gemeinsam mit ihrer Tochter Leonie den Besuch zur nahe gelegenen Bushaltestelle zu bringen. Die Neunjährige ist ein Energiebündel, läuft vorweg, ist am Kantstein nur mit Mühe dazu zu bewegen, stehen zu bleiben und nach Autos Ausschau zu halten. Doch das lebensfrohe Mädchen hat es nicht leicht: Sie wurde mit einer Gaumenspalte und einem Loch im Herzen geboren, kann nicht richtig hören, hat eine Lähmung im Gesicht und wird spätestens mit 14 Jahren eine neue Hüfte brauchen. Jetzt sammeln ihre Eltern Spenden, um der Kleinen eine Delphin-Therapie zu ermöglichen. Denn die zahlt die Krankenkasse nicht.
Frau Grabbert, welche Krankheit hat Leonie genau?
Janine Grabbert: Das wissen wir nicht. Leonie ist mehrfach behindert, geistig sehr eingeschränkt und kann schlecht sprechen. Leonie ist ein Flummi, den man in einen Raum mit Krankheiten geworfen hat und sie ist überall angeditscht.
Wie äußerst sich Leonies Erkrankung?
JG: Sie hat zm Beispiel motorische Schwierigkeiten. Beim Essen trifft sie nicht immer ganz den Mund. Leonie kann nicht richtig hören, spricht undeutlich und nasal. Wenn man sie nicht versteht, ärgert sie sich so sehr, dass sie ihre Mitschüler beißt. Damit macht sie sich keine Freunde in der Schule. Sie ist in ihrer Entwicklung verzögert, geht wöchentlich zu Therapien.
Wo geht Leonie in die Schule?
JG: In Hausbruch, in eine Zweigstelle der Schule Nymphenweg. Da sie ein Hippelkasper ist, hat sie während des Unterrichts eine 1:1-Betreuung.
Verzweifelt Leonie an ihrer Krankheit?
JG: Nein! (lacht) Sie ist eine kleine, wilde Maus – ein Energiebündel! Ein fröhliches, aufgeschlossenes Mädchen, das den ganzen Tag auf Achse ist. Mit ihrem Laufrad schafft sie locker eine Runde um die gesamte Außenmühle. Und das, obwohl die Prognosen nach ihrer Geburt sehr, sehr schlecht standen. Mittlerweile wuchs das Loch im Herzen von alleine zu, die Gaumenspalte konnte...
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