Werden im Stadtteilkulturzentrum Haus Drei kreative Mitarbeiter ausgebremst? Wird gemobbt, wer sich gegen Geschäftsführer Otto Clemens und seine Allianz mit den Machern des jährlichen Kulturfestes Altonale ausspricht? Werden Projekte, die das Zeug zu internationalem Durchbruch hätten, in Machtspielen zerrieben und für kleine Altonaer Interessen verwurstet? Das sind Vorwürfe, die Fritz Gleiß (55), Ex-Mitarbeiter im Haus Drei und dort 18 Jahre lang einer der kreativsten Köpfe, der Leitung des Kulturzentrums macht.
Fritz Gleiß war, bis ihm 2013 gekündigt wurde, im Haus Drei derjenige, der die Straßenkunst nach Altona holte. Er hat die Spaßparade mitentwickelt, das Festival Stamp auf die Beine gebracht und ist Erfinder der Nachtparade. Rund um das Jahr wurden unter seiner Ägide Straßenkunst-Projekte und -kostüme im Haus Drei erdacht und erarbeitet, mit Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern, Schulen. die Ergebnisse waren spektakulär. Ein voller Erfolg – der Fritz Gleiß am Arbeitsplatz allerdings viel Misstrauen einbrachte: Als er im Wochenblatt 2012 als „Vater der Spaßparade“ vorgestellt wurde und später als Initiator eines geplanten „Vereins zur Förderung der Straßenkunst“, wurde er mit fristloser Kündigung bedroht. Die Fördervereinsgründung wurde ihm untersagt – „Konkurrenzverbot“. „Ich wollte eine stabile Lobby für Straßenkunst gründen, überregionale Bedeutung sichern, über die engen Grenzen von Altona hinaus“, sagt er. „Aber die Allianz von Altonale-Machern und Haus Drei fürchteten einen Machtverlust.“
Heute, so Fritz Gleiß weiter, seien die Straßenkünstler nichts weiter als „Verfügungsmasse“ für die Altonale. Altonale-Chef Manfred Pakusius habe „es nie vermocht, mit Organisatoren oder Künstlern auf Augenhöhe zu sprechen“, mit einem Haus 3 Geschäftsführer als „rückgratlosen Wendehals“ dahinter, so ein erboster Gleiß.
Besonders schmerzt ihn, dass die 800.000 Euro, die er für Straßenkunst-Arbeit einwarb, um „europaweit künstlerische Visionen und innovative...
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