Von Reinhard Schwarz. Keine leichte Kost: Schüler der 9. Klasse der Stadtteilschule Blankenese haben ein Musikstück auf CD aufgenommen - und selbst komponiert. Der Titel lautet: „Anantatá“. Das ist Hindi und bedeutet sinngemäß Unendlichkeit. Dafür ist das Stück mit seinen 24 Minuten und 53 Sekunden eigentlich recht kurz. Rund 20 Schüler arbeiteten im Rahmen eines Musikprofils von August 2013 bis Mai diesen Jahres an der Komposition.
„Notenkenntnisse waren keine Vorausetzungen, um an diesem Projekt teilzunehmen“, erläutert Arun Dev Gauri, Lehrer für Musik, Gesellschaftskunde und Philosophie. Gauri, selbst mit indischen Wurzeln, verband sein Musikprojekt zudem mit einer Auseinandersetzung mit fernöstlicher Philosophie. Im Zentrum: das Thema Reinkarnation, Wiedergeburt.
Auch für die Schüler nicht ganz leicht. „Mittlerweile macht es mir Spaß“, gesteht Frieda (15), die im 25-Minuten-Stück Trommel spielt. „Um die 80 Instrumente wurden eingesetzt“, schildert Gauri, „vom Ölfass über Wasserrohre bis hin zum Kinderspielzeug, mit Knackfröschen.“ Als seine musikalischen Einflüsse nennt Gauri die Gruppe Einstürzende Neubauten oder Avangardisten wie John Cage und György Ligeti. Johannes (15) ist „schon gespannt, wie die Leute auf das Stück reagieren“. Musik dieser Art habe er vorher nicht gekannt, bekennt er. Sie sei dennoch nicht unstrukturiert. „Wenn man genauer zuhört, kann man auch den Takt heraushören.“
Die Auseinandersetzung mit indischer Philosophie und Musik kommt nicht von ungefähr. Im September sind Schüler einer indischen Partnerschule zu Gast in Blankenese. Vom 20. Februar bis 9. März 2015 folgt der Gegenbesuch durch die Jungen und Mädchen der Stadtteilschule Blankenese.
Am Donnerstag, 19. Juni, führen Schüler des Musikprofils der Stadtteilschule Blankenese in der Blankeneser Kirche am Markt, Mühlenberger Weg 64, ihr selbst komponiertes Stück „Anantatá“ (Unendlichkeit) auf. Beginn ist 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.CD aufgenommen
↧