Während ganz Deutschland zurzeit gebannt die Fußball-Weltmeisterschaft verfolgt, kämpft das deutsche Team der Rollstuhlbasketballerinnen in Kanada fast im Verborgenen um den Weltmeistertitel. Dabei ist die diesjährige WM in Toronto vom 20. bis zum 28. Juni mit zwölf teilnehmenden Ländern so groß wie noch nie und das erfolgreiche deutsche Team tritt als einer der Favoriten an. Mit Maya Lindholm und Edina Müller gehören zwei Wilhelmsburgerinnen zum Nationalkader. „Maya und ich sind amtierende Paralympics Sieger (Gold in London 2012) und werden alles versuchen, eine Medaille von der Weltmeisterschaft nach Hause zu bringen“, sagt Müller.
Gewinnt ihr Team das Finale am 28. Juni, hätte sie gleich zwei Gründe zum Feiern: Das erste WM-Gold für die Nationalmannschaft und ihren 31. Geburtstag. Denn bisher gelang es den Rollstuhlbasketballerinnen nur in Europa, Gold zu holen. Bei der letzten WM in Birmingham mussten sie sich mit Silber zufrieden geben. Das könnte sich in Toronto ändern, denn die deutschen Spielerinnen sind bisher ungeschlagen und haben alle Vorrundenspiele gewonnen (siehe Kasten).
Für Müller ist es bereits die dritte WM-Teilnahme, für Lindholm die zweite. Beide spielen seit rund zehn Jahren Rollstuhlbasketball. „Mich hat die Dynamik und Schnelligkeit fasziniert und ich fand toll, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen spielen und in den Ligen mixed gespielt wird, also Männer und Frauen“, erklärt Müller, die seit einem Unfall mit 16 Jahren querschnittsgelähmt ist. Lindholm hatte mit 13 Jahren eine
Rückenmarksentzündung und sitzt seitdem im Rollstuhl.
Wenn sie nicht für die Nationalmannschaft im Einsatz sind, spielen die Wilhelmsburgerinnen für die BG Baskets Hamburg in der ersten Bundesliga. Ab der nächsten Saison trainiert ihr Team in der neuen Basketballhalle im Inselpark, zu der die ehemalige igs-Blumenhalle zurzeit umgebaut wird.
Beide Sportlerinnen leben erst seit kurzem auf der Elbinsel. „Ich wohne mit meinem Freund seit Dezember...
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