Überraschte Gesichter am Samstagvormittag in der Ottenser Hauptstraße – ein Polit-Talk, mitten in der Fußgängerzone: Auf Einladung des Bundestagsdirektkandidaten der SPD, Dr. Matthias Bartke, war der Bundesvorsitzende der IG Bauen-Agar-Umwelt und Arbeitsexperte des Steinbrück-Kompetenzteams, Klaus Wiesehügel, nach Altona gekommen. Wiesehügel gilt als Kandidat für das Amt des Arbeits- und Sozialministers im Falle eines Regierungswechsels in Berlin. In zwei Talk-Runden rechnete der 60-Jährige mit der Arbeitsmarktpolitik der derzeitigen Regierung ab und machte den Zuhörern deutlich, was sich aus seiner Sicht nach der Bundestagswahl ändern sollte.
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete war im Rahmen der Open-Air-Ausstellung „150 Jahre SPD“ zu Besuch. Rund um einen roten 2,50 m hohen und breiten Holzwürfel, dessen Wände die unterschiedlichen historischen Errungenschaften in der Arbeitswelt in Text und Bild zeigte, feierte die Altonaer Genossinnen und Genossen 72 Stunden lang von Donnerstag bis Sonntag das Jubiläum mit einem vielfältigen Programm rund um das Thema „Arbeit“.
Klaus Wiesehügel erklärte im Gespräch mit Dr. Matthias Bartke, dass er innerhalb von 100 Tagen einen allgemeinen Mindestlohn von 8,50 € durchsetzen würde. Dies würde nicht nur den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zugute kommen, sondern gleichzeitig auch die Rente auf ein festes Fundament stellen. Angela Merkel, die er als eine „Meisterin des Plagiats“ bezeichnete, würde mit ihrer Lohnuntergrenze nicht alle Berufsgruppen erfassen können. Somit würde sie an den vielen prekären Arbeitsverhältnissen in Deutschland festhalten. Zudem forderte Wiesehügel das Ende sachgrundloser Befristungen bei Arbeitsverträgen und größere Anstrengungen bei der Bekämpfung von Steuerhinterziehung. Dr. Bartke, der als direkter Nachfolger von Olaf Scholz Mitglied des Bundestages für Altona werden möchte, konnte aus seinem großen Erfahrungsschatz als Mitarbeiter der Behörde für Arbeit und Soziales schöpfen und...
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