Am Stadtrand parken und mit der S-Bahn zur Arbeit fahren – diese Möglichkeit bieten die 49 städtischen P+R-Häuser Pendlern. Bisher war das Angebot kostenlos. Ab Juli 2014 will die Stadt jedoch nach dem Vorbild von beispielsweise München Gebühren erheben – so sieht es ein neues Entwicklungskonzept vor, das der Senat bereits beschlossen hat. Autofahrer sollen pro Tag zwei Euro, pro Monat 20 Euro oder 200 Euro im Jahr für einen Parkplatz zahlen. Mit dem Geld wolle man laut Wirtschaftsbehörde den Qualitätsstandard der Anlagen verbessern und an mehreren Standorten ausweiten. Die Parkhäuser in Neugraben und Neuwiedenthal werden jedoch weder modernisiert noch vergrößert.
„Die angesprochenen Anlagen erfüllen die Qualitätsstandards schon heute“, sagt HVV-Sprecherin Maja Weihgold. So verfügen beide Häuser über ausgewiesene Behinderten- und Frauenparkplätze, haben helle Treppenhäuser, die Beschilderung sei eindeutig und verständlich, es gebe eine Videoüberwachung und Informations- und Notrufeinrichtungen. Das Sicherheitsniveau sei in beiden Häusern hoch, denn sie werden bestreift, und in Neugraben gibt es eine Pförtnerloge.
Hört man sich bei den Nutzern des Neugrabener P+R-Hauses um, so haben nur wenige Verständnis für die Gebühren: „Das ist viel zu teuer“, sagt Heike Schulenburg aus Neugraben. Sie pendelt jeden Tag nach Winterhude zur Arbeit und ist auf das P+R-Haus angewiesen. „Es gibt keine Alternative. Die Straßen sind so voll, dass es keine Chance gibt, nach Hamburg reinzukommen“, sagt sie. Auch eine andere Autofahrerin sieht die Gebühren kritisch: „Wenn man zusätzlich noch die Monatskarte zahlen muss, dann überlegt man sich das zwei Mal. Aber in der Innenstadt gibt es einfach keine Parkplätze!“, sagt sie.
Der ADAC kritisiert die Pläne des Senats aufs Schärfste: „Wir finden das generell unmöglich, dass Park+Ride-Gebühren erhoben werden. Damit sendet der Senat ein falsches Signal“, sagt Sprecher Christian Hieff. „Das ist ein riesiger Fehler und verkehrspolitischer...
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