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Der Stadtteilpolizist und sein Kiez

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Dieter Mundt arbeitet seit einem Jahr als „Cop4U“ in Lurup. Sein Heimatrevier ist das Kommissariat 25 in der Notkestraße. 	Foto: cvs Von Christopher von Savigny. Vor kurzem hat er einen auf frischer Tat ertappt: Ein Junge hatte einen Stein gegen ein Fenster der Kita Moorwisch geschleudert – es aber zu seinem Glück verfehlt. Dieter Mundt beließ es bei einer Ermahnung. „Ich bin ganz froh, dass hier nicht so viel passiert“, sagt der „Cop4U“ der Schule Langbargheide und des Goethe-Gymnasiums. Und das, obwohl der Stadtteil doch ganz schön verrufen sei. „Aber er hat auch seine liebenswerten Seiten!“ Dieter Mundt, Polizeibeamter, arbeitet seit einem Jahr als Stadtteilpolizist für das Gebiet Lüdersring/Langbargheide. Etwa zwei Kilometer lang ist sein „Kiez“ in Lurup. Das kann man gut zu Fuß schaffen, noch bequemer fährt sich's mit dem Rad. Morgens ab 7.30 Uhr steht Mundt an der Straßen- ecke Langbargheide/Moor- wisch, um für die Schüler da zu sein. Als „Cop4U“ (Abkürzung für „Cop for You“) soll er für Ordnung sorgen und bei Bedarf Anzeigen entgegennehmen. Der „Cop4U“ ist eine Hamburger Erfindung: Eingeführt wurde er im Jahr 2002, Hintergrund war die gestiegene Jugendgewalt. Als Stadtteilpolizist („bürgernaher Beamter“ oder „Bünabe“) ist man automatisch der „Cop4U“ für die Schulen in seinem Gebiet. Ein etwa achtjähriger Junge kommt Dieter Mundt entgegen. „Bist du morgen in unserer Klasse?“, fragt er. Bei den Dritt- und Viertklässlern will Mundt am nächsten Tag über seine Arbeit berichten. Er weiß schon, was ihn die Schüler fragen werden: Ob seine Waffe echt sei, und ob er damit schon mal einen erschossen habe. „Die Wirklichkeit sieht viel unspektakulärer aus“, sagt Mundt. Elternabende besuchen, mit der Schulleitung sprechen, wenn nötig, auch mal Fahrräder kontrollieren – der Alltag eines Cop4U im Hamburger Nordwesten. Dieter Mundt macht seinen Job trotzdem gerne. „Weil man sieht, was so im Stadtteil passiert und weil ich gerne unter Menschen bin!“

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