An einem Sommertag im Juli 2013 fährt ein vollbesetzter Kleinbus der Linie 48 am Strandweg in Richtung Falkentaler Weg. 100 m hinter dem Knüll kommt ein Radfahrer entgegen und baut sich vor der Bergziege so auf, dass der Bus anhalten muss. Nach einiger Zeit macht der Fahrer den Motor aus Es passiert nichts. Hinter dem Bus stauen sich weitere Fahrzeuge und dann nach einigen Minuten wohl auch noch ein weiterer Bus . Endlich beugt sich eine couragierte Blankeneserin aus dem Bus und ruft:“ Herr H. sie gehen bitte sofort ein bisschen zur Seite, damit es endlich weitergeht“. Beifall der entnervten Fahrgäste. Der Radfahrer stutzt und holt dann sein Handy raus und fotografiert umständlich den Bus. Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit macht der Radfahrer Platz und der Bus kann weiter seine Tour fahren.
Damit noch nicht genug. Der Radfahrer H. , ein junger Mann, der das Glück hat im schönen Falkenstein zu wohnen, und auch schon mal eine Radfahrer - Demo in Hamburg-Altona im Januar mitgemacht hat, die unter dem Motto stand „„Nachbarschaftliche Radtour. Wir blockieren nicht den Verkehr, wir sind Verkehr”, schreibt einen geharnischten Brief an das Busunternehmen PVG. In diesem Schreiben wird dem Busfahrer vorgeworfen, gegen Verkehrsregeln verstoßen zu haben und ihm, dem armen Radfahrer, nicht ausweichen wollte und, und, und.
Nach Aussage des zuständigen Sachbearbeiters der PVG ist die Rechtslage so: Wenn für Radfahrer, wie unten am Blankeneser Strandweg ausnahmsweise, auch gegen die Einbahnstraßenregelung gefahren werden darf, so haben sie explizit damit noch keine Vorfahrt. Sie haben Ausweichpflicht. Das heißt also ,wir haben alle auf einander Rücksicht zu nehmen. Wir wollen hier in Blankenese nicht, dass die Busfahrer sich weigern, weiter in Blankenese zu fahren und die Linie 48 wohlmöglich eingestellt werden muss.
Heiner Fosseck
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