Ehestorf - Sie war eine Institution auf dem Kiekeberg: Irma Kunstmann, verwitwete
Schuster. Gemeinsam mit zahlreiche Schülergenerationen backte sie ihr berühmtes Brot, organisierte den Hubertusmarkt mit und war die Seele des Traditions-Gasthauses auf dem Kiekeberg. Kurz: Sie war eine beeindruckende Persönlichkeit.
Irma Schlobohm wurde 1927 im schlesischen Würchwitz als jüngste von drei Mädchen geboren. Sie wuchs im gutbürgerlichen Milieu auf, legte 1945 auf dem Lessing-Gymnasium in Stolp ihr Abitur ab. Auf der Flucht vor den russischen Alliierten kam sie nach Ulzburg, woher ihr Vater stammte. Zu diesem Zeit waren ihre Eltern bereits tot. Ihren Wunsch, Landwirtschaft zu studieren, konnte sie als Flüchtling ohne finanzielle Mittel nicht verwirklichen. Sie behalf sich zunächst mit landwirtschaftlichen Arbeiten auf Höfen in der Umgebung von Ulzburg. Diese Arbeiten waren für sie als junge Frau von 19 Jahren aber auf Dauer zu schwer.
So wurde sie drei Jahre später Kindermädchen im Haushalt der Kunstmanns, betreute die fünf Kinder. Unter ihnen war auch der damals achtjährige Heiner. Er sollte im Jahr 2000 ihr zweiter Ehemann werden.
Doch erst einmal verliebte sich Irma in den jungen Gastwirt Heinrich Schuster und heiratete ihn. Gemeinsam mit ihrem Mann und der gesamten Verwandschaft baute das junge Paar das im Krieg zerstörte Traditionsgasthaus ab 1950 Stein für Stein wieder auf. Aus dieser Zeit stammt auch der Holzofen, auf dem Irma Kunstmann bis zu ihrem Ruhestand täglich für die Gäste kochte.
Mit ihrem unermüdlichen Arbeitseinsatz, ihrer guten Küche und ihrem einzigartigen Stil machte Irma Schuster das Gasthaus am Kiekeberg zu einem weit über die Grenzen Harburgs hinaus bekannten und beliebten Ausflugslokal.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1993 ging die Geschäftsführung an Sohn Johannes über. Er will auch zukünftig das Gasthaus ganz im Sinne seiner Mutter weiterführen.
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