Viel Protest gab es im Vorwege um das Portugalfest, das Anfang des Monats im Portugiesenviertel gefeiert wurde. Anwohner hatten sich gegen das dreitägige Fest zum 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Portugal gewehrt. Sie seien von den Hamburger Großevents mehr als genug belastet. Das Fest fand statt. Es ist vorbei. Das Wochenblatt fragte nach: Wie wars?
Während der Veranstalter, das portugiesische Generalkonsulat, von einem großen Erfolg und einer Bereicherung für die Stadt Hamburg spricht, sehen Anwohner das nach wie vor anders. Kein Wunder – sie wurden komplett um ihre Nachtruhe gebracht. Zum Beispiel Florian Lienkamp: „Nachts um 4 Uhr begann der lautstarke Aufbau und zog sich bis 9 Uhr durch. Um 11 Uhr ging es mit den Soundchecks los. Die Lautstärke auf meinem Balkon: über 90 Dezibel. Der Abbau war eine Frechheit. Ab etwa 1 Uhr räumte man ohne Rücksicht auf schlafende Bewohner ab. Beschwerden wurden mit verhöhnendem Applaus oder Sprüchen wie ‘Wir dürfen so laut sein, wie wir wollen. Es ist alles genehmigt’ abgetan.“
Ähnliches beschreibt die nach eigener Aussage „völlig übermüdete“ Ariane Gramelspacher: „Es war mir nicht möglich zu schlafen, trotz geschlossener Fenster und Ohropax. Eine unglaubliche Zumutung.“ Marina Zimmermann sagt: „Zehn Stunden Dauerbeschallung, Discomusik, Geschrei und Gesang bis nachts.“ Und zum Abbau: „Um 2. 30 Uhr bat ich vom Fenster aus, doch etwas Rücksicht zu nehmen, keine Eisenteile auf die Erde zu werfen. Umgehend wurde mir der Stinkefinger gezeigt.“
Uwe Bergmann, der mit seiner Unternehmensgruppe für viele Großevents in Hamburg und auch für die Organisation des Portugalfestes verantwortlich zeichnet, machte dem Wochenblatt gegenüber deutlich, dass er, sollte wieder ein Portugalfest geplant sein, nicht zur Verfügung stehe: zu viele Probleme mit den Anwohnern, vor allem im Vorlauf.
Doch das Fest wird wohl ohnehin nicht wiederholt werden – aus finanziellen Gründen, heißt es von...
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